English | Sonnenfinsternis 2015 - Bedeckungsgrad der Sonne | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
4a. Bestimmung des Bedeckungsgrades der Sonne (Magnitudenänderung) Einen einfachen, aber etwas ungenauen Überblick verschaffte ich mir, indem ich die Sehne, die durch den Kreisabschnitt des Mondes gebildet wurde, ins Verhältnis zum Sonnendurchmesser setzte und gegen die Zeit auftrug. Mühsamer, aber genauer ist der Flächenvergleich. Dazu druckte ich die Bilder auf Millimeterpapier aus. Den Mittelpunkt der Sonne bestimmte ich, indem ich die Methode von 2 Sehnen und deren Mittelsenkrechten verwendete, die ich beim Merkurtransit schon beschrieben habe (linkes Bild, Abb. 35: ). Mit dem auf diese Weise konstruierten Sonnenmittelpunkt und vermessenen Sonnendurchmesser konnte ich die verdeckte Sonnenscheibe vervollständigen. Danach zählte ich die hellen Kästchen aus und zog diesen Wert von der vollen Sonnenscheibe ab. Zum Schluss setzte ich das so gewonnene Ergebnis ins Verhältnis zu der Gesamt-Sonnenfläche (rechtes Bild, Abb. 36:).
In Abb. 35 ist zusätzlich dargestellt, wie ich den Mondmittelpunkt ermittelt habe. Die Mittelpunkte beider Himmelskörper liegen nämlich auf der Mittelsenkrechten der Sehne, die aus dem Kreisabschnitt des Mondes gebildet wird. Durch Abtragen des Sonnenradius vom Rand des Mondes aus fand ich leicht auch den Mondmittelpunkt.
Tabelle 6: Sonnenfinsternis am 20.03.2015 als Funktion der Zeit (Bedeckungsgrad, Verfinsterung und Fehler), beobachtet auf der Ludwigshöhe bei Darmstadt (Koordinaten: 49.84296° Nord; 8.660990° Ost)
Trägt man das ausgemessene oder berechnete Ergebnis als Funktion der Zeit auf, so erhält
man den Sonnenfinsternisverlauf in Form der Bedeckung (vgl.
Abb. 37: ).
Im Vorfeld wurde von verschiedenen Medien die Befürchtung geäußert, dass während der Sonnenfinsternis in Deutschland die Stromversorgung zusammenbrechen könnte, da die Photovoltaik einen großen Anteil an der Energieversorgung trägt. Dies war aber nicht der Fall, wie man in der Wikipedia nachlesen kann.
In der gleichen Quelle fand ich den Tagesverlauf der Sonneneinstrahlung einer Photovoltaik-Anlage in Dresden (vgl. Abb. 38: ). Wenn ich aus meinem ermittelten Bedeckungsgrad Bs(t) die Verfinsterung der Sonne nach der Beziehung: bilde, kann ich die Darstellungen vergleichen und erkenne eine gute Korrelation ( Abb. 39: ). Da Dresden gegenüber Darmstadt ca. 360 km weiter östlich liegt, setzt die Verfinsterung dort später ein. Die Bedeckung der Sonne ist geringer, weil der Kernschatten weiter östlich nach Norden hin abdreht (vgl. Abb. 30: ). Lesen Sie weiter bei: 4.b Mondbahnbestimmung oder 5. Weitere Fragen um Finsternisse besser zu verstehen. Zurück zum Seitenanfang zurück zu Auswertung der Bildfolge zurück zur Inhaltsübersicht Copyright by Hans Joachim Ilgen seit 1950 |
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